Beratung Begriff/Definition

Die psychosoziale oder auch psychologische Beratung ist eine unterstützende Maßnahme, die in Lebensphasen eingesetzt wird, die mit erheblichem Leidensdruck einhergehen, jedoch nicht den Kriterien einer psychischen Erkrankung entsprechen. Sie zielt darauf ab, gesunde Personen in schwierigen Situationen, wie Eheproblemen, Trennungen, beruflichen Herausforderungen oder dem Verlust eines geliebten Menschen, zu unterstützen. Psychosoziale BeraterInnen bieten konkrete Interventionen an, um das Verhalten ihrer Klienten zu erweitern und flexibler zu gestalten, wobei sie eine direkte Position einnehmen und gleichzeitig als ZuhörerIn und BegleiterIn fungieren. Obwohl KlientInnen in der psychologischen Beratung eine krisenhafte Phase erleben, sind sie nicht psychisch erkrankt, weshalb psychosoziale Beratung keine Krankenkassenleistung ist.

Die psychosoziale bzw. psychologische Beratung ist zum heutigen Zeitpunkt leider noch ein ungeschützter Begriff. Um so wichtiger ist es, dass beratungs-interessierte KlientInnen auf die klientenzentrierte Haltung, die professionellen Rahmenbedingungen (Setting, Dienstleistungsvertrag, etc.) und die qualifizierte Ausbildung der in Frage kommenden BeraterInnen achten, bevor sie sich in einen psychosozialen Beratungsprozess begeben.

Welche Vorteile hat eine psychosozialen Beratung gegenüber traditionellen Therapieformen?

Die Selbstfinanzierung der psychosozialen Beratung seitens der KlientInnen bringen diverse Vorteile mit sich:

In der psychosozialen Beratung entfällt die Notwendigkeit, sich mit der Krankenkasse auseinanderzusetzen. Psychiater, Psychotherapeuten und Psychologen arbeiten im herkömmlichen Gesundheitssystem eng mit ihnen zusammen, wodurch die Behandlungskosten von den Kassen zwar übernommen werden, dabei jedoch zahlreiche Anforderungen einhergehen, wie die Offenlegung von Diagnosen, Medikationen und Krankschreibungen.
Im Gegensatz dazu agieren psychosoziale BeraterInnen vollkommen eigenständig. Sie sind deshalb verpflichtet, eine absolute Schweigepflicht – auch gegenüber den Krankenkassen – zu wahren. Personen, die eine psychosoziale Beratung in Anspruch nehmen, müssen keine Bedenken hinsichtlich einer Offenlegung ihrer Beratungssitzungen haben. Datenschutz und Vertraulichkeit haben oberste Priorität und gewährleisten den KlientInnen eine sichere Umgebung für ihre Anliegen und Probleme. Die psychosoziale Beratung bietet weitere Vorteile gegenüber traditionellen Therapieformen. Im Gegensatz zu den traditionellen Therapeuten müssen KlientInnen die üblichen langen Wartezeiten nicht in Kauf nehmen und  können  nach dem Erstgespräch direkt mit der Beratung beginnen. Die Möglichkeit, frei zu wählen, welcher Berater oder welche Beraterin am besten zu den individuellen Bedürfnissen passt, ist ein weiterer Vorteil. Zudem haben KlientInnen während des gesamten Beratungsprozesses ein Mitspracherecht und können ihre eigenen Bedürfnisse sowie Vorstellungen aktiv einbringen und mitbestimmen.